12.08
2024

Die Bedeutung einer positiven Klassengemeinschaft für den Lernerfolg

Ein neues Schuljahr beginnt. Schulklassen entstehen neu, werden anders gemischt oder aber bleiben bestehen. Für Lehrer/innen bedeutet es, auch Zeit und Energie in die Klassengemeinschaft zu investieren.

Der Start ins Schuljahr ist die perfekte Gelegenheit, den Grundstein für ein positives Klassenklima zu legen. Und dennoch, die Pflege dieser Gemeinschaft sollte ein kontinuierlicher Prozess sein, der über das gesamte Schuljahr hinweg fortgesetzt wird. Eine gut funktionierende Klassengemeinschaft ist für das Wohlbefinden der Schüler/innen entscheidend und hat direkt Einfluss auf ihren schulischen Erfolg.

Über die Bedeutung einer starke Klassengemeinschaft
Eine starke Klassengemeinschaft fördert das Selbstwertgefühl und die Lernmotivation der Schüler/innen. Die Forschung zeigt deutlich, dass eine positive soziale Integration im Klassenverband die Leistungsbereitschaft und den Lernerfolg erheblich steigern kann. Laut der Studie von Hattie (2009) gehört das Klassenklima zu den einflussreichsten Faktoren auf den Lernerfolg. Positive soziale Beziehungen im Klassenzimmer erhöhen die Motivation der Lernenden und tragen auch zu einer erhöhten Leistungsbereitschaft bei.

Wohlfühlen als Schlüssel zum Lernerfolg
Lernen gelingt besonders dann, wenn sich Schüler/innen wohl und sicher fühlen. Das Bedürfnis nach Sicherheit und Zugehörigkeit verdeutlicht unter anderem auch die Bedürfnispyramide nach Maslow (1943).

Fühlen sich Lernende in ihrem Umfeld sicher und akzeptiert, sind sie bereit, Risiken einzugehen, zum Beispiel Fehler zu machen und daraus zu lernen. Ein positives Umfeld fördert das individuelle Lernen und stärkt die gesamte Klassengemeinschaft.

Praktische Methoden zur Förderung einer positiven Klassengemeinschaft
Eine kontinuierliche Pflege der Klassengemeinschaft erfordert gezielte Methoden und regelmäßige Reflexion. Hier ein paar Anregungen, wie du die Klassengemeinschaft fördern kannst:

  1. Biete viele kooperative Lernformen an: Gruppenarbeiten und kooperative Lernmethoden stärken die Zusammenarbeit und das Gemeinschaftsgefühl. Dabei lernen die Schüler/innen, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln
  2. Nutze Wohlfühlkarten (Berger/Hardeland): Die Karten fördern das Wohlbefinden der Lernenden und bieten positive Gesprächsanlässe. Sie helfen, Vertrauen aufzubauen und ermöglichen es den Schüler/innen, sich gegenseitig besser kennenzulernen. (Zu den Karten im Lerncoaching-Shop)
  3. Führe einen Klassenrat ein: Die regelmäßigen Treffen, in denen die Schüler/innen ihre Meinungen und Wünsche äußern können, fördern ein demokratisches Miteinander und ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl. Das gilt im Übrigen für Lernende jeden Alters, meist findet ein Klassenrat nur in den unteren Klassenstufen statt, doch auch ältere Lernende sollten diese Möglichkeit erhalten.
  4. Durchmische die Gruppenzusammensetzung immer wieder: Damit die Schüler/innen alle Mitschüler/innen besser kennenlernen, ist es wichtig, die Gruppenzusammensetzung regelmäßig zu ändern. Überlasse dies nicht dem Zufall, sondern plane gezielte Neuaufteilungen. So stellst du sicher, dass jede*r mit jeder/jedem zusammenarbeitet, was das soziale Miteinander stärkt. Auch wenn es anfangs Widerstand geben mag, wird es durch konsequente Umsetzung schnell zur Normalität im Schulalltag.
  5. Reflexionsmomente: Am Ende oder auch in der Mitte der Woche können kurze Reflexionsrunden helfen, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und Herausforderungen gemeinsam zu meistern.

Die Investition in eine positive Klassengemeinschaft zahlt sich langfristig aus. Nimm dir als Lehrer/in dafür Zeit und plane dies bewusst, mit Blick auf das gesamte Schuljahr, damit du die Gemeinschaft kontinuierlich förderst und pflegst., denn sie ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen und freudvollen Lernen.